In Deutschland fehlen zurzeit zwischen 350.000 und 400.000 Wohneinheiten; das entspricht der Neubautätigkeit eines ganzen Kalenderjahres. Dass es überhaupt zu einem derart hohen Defizit kommen konnte, liegt nach Einschätzung des Deutschen Holzfertigbau-Verbandes e.V. (DHV) unter anderem an dem viel zu komplexen Bauordnungsrecht und dem Nebeneinander von 16 verschiedenen Landesbauordnungen.
DHV-Präsident Erwin Taglieber ist sich sicher, dass das Bauen mit Holz bundesweit umso beliebter wird, je stärker bürokratische Hürden in den verschiedenen Landesbauordnungen abgebaut werden.
„Es kann nicht angehen, dass für die Herstellung der gleichen Sache in jedem Bundesland andere Regeln gelten. Häuser braucht und baut man schließlich überall! Da es nach wie vor der Traum der meisten Bundesbürger ist, in den eigenen vier Wänden zu wohnen, sollte es jedem Wohnungsbaupolitiker ein Herzensanliegen sein, dass sich dieser Traum für möglichst viele Bürger auch erfüllt. Und zwar sinnvollerweise schon in der Lebensphase der Familienplanung – nicht erst kurz vor dem Rentenalter“,
sagt Erwin Taglieber, Holzbauunternehmer aus Oettingen in Bayern. Als Präsident des Deutschen Holzfertigbau-Verbandes fordert er deshalb eine Rosskur für die deutschen Baugesetze sowie klaren Vorrang für das Ziel, Wohnraum für Familien zu schaffen.